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Umbau des Minitrix Triebwagen VT 135 (VT 75) und Beiwagen VB 140 zur Verbesserung der Stromabnahme

Nachdem ich - nicht sehr erfolgreich, weil zu empfindlich im Fahrbetrtieb - mit IMOTEC-Schleifern experimentiert hatte, habe ich jetzt einen sehr gut funktionierenden Umbau hergestellt: Um die Laufeigenschaften zu verbessern, habe ich mein Gespann (VT 135 und Beiwagen VB 140 fest gekoppelt und die Stromabnahme des Anhängers mit dem Triebfahrzeug verbunden. Jetzt sind auch schwierige Weichenstrecken in Langsamfahrt möglich! Die inneren Lampen sind bei dieser Konstruktion stillgelegt und der Lichtwechsel rot-weiß erfolgt nun (nur) auf den außenliegenen Fronten. Dadurch ist auch Pendelverkehr möglich.

Koppelung eines VT 135 (baugleich VT 75) mit VB 140

Ziel der festen Verkopplung ist es, die Stromabnehmer des Anhängers für das Antriebsfahrzeug zu nutzen und zugleich einen fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel rot-weiß auf den Außenseiten des Gespanns zu erreichen. Die inneren Lampen des Gespanns werden dabei still gelegt.

Anhänger demontieren und für den Umbau vorbereiten

  • Gehäuse spreizen und abziehen
  • Verbindungsstücke hinter den Lampenfassungen herausziehen
  • Birnen entnehmen
  • Radblenden/Kupplungsträger spreizen und entfernen
  • Kunststoff-Innenteil vom Chassis abnehmen.
  • Auf dem Chassis vorne/hinten markieren (sonst gibt’s hinterher Kurzschluss): die Räder mit den Stromabnehmerschleifern müssen auf der rechten Schiene sein.

Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils werden die beiden Dioden mitsamt Verbindungsdraht heraus geschnitten oder abgelötet. Von einer der Radblenden/Kupplungsträger wird die Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme abgetrennt und alle Stegreste weggeschliffen.

Dann kommt der umständlichste Teil: auf der hinteren (!) Chassisseite wird die Lampenfassung so weit zu den Seiten erweitert (Schlüsselfeilen oder Hartmetallfräser) bis sich zwei Birnchen nebeneinander von innen einschieben lassen und stramm sitzen.

Demontage des VT 75

Umbau des Anhängers

Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils wird ein Kabel (möglichst rot) am Schleifer angelötet und in dem Schlitz, in dem vorher die Dioden saßen, nach vorne geführt (diese Lötstelle darf nach unten später keine Kontakt zum Chassis bekommen; im Zweifelsfalle mit einem Stück Tesa oder Nagellack isolieren). An den zentralen Kontakt einer roten und einer weißen Birne wird jeweils ein Kabel angelötet (weiße Birne = weißes Kabel, rote Birne = gelbes Kabel). Die Birnchen werden in die ausgefeilte Öffnung geschoben und erhalten darüber ihren Massekontakt. Vom Kunststoff-Innenteil müssen vor dem Einsetzen ggf. kleine Eckchen herausgefeilt oder geschnitten werden, damit Platz für beide Birnchen ist.

Auf der Vorderseite des Chassis werden zwei kleine Kerben eingeschliffen, damit die herausgeführten Kabel durch das aufgesetzte Gehäuse später nicht gequetscht werden. Dann kann der Zusammenbau erfolgen. Bevor die Kabel durch die vordere Lampenfassung nach vorne geführt werden, muss von unten in der Mitte der früheren Kupplungsaufnahme eine 1,5 mm großes Loch durch Kunststoff und Metallchassis gebohrt werden und dann eine 2 mm Gewinde geschnitten werden.

Vorbereitung des Zugfahrzeugs

  • Gehäuse abnehmen
  • auf Chassis vorne und hinten markieren (siehe oben: wie beim Anhänger)
  • hinteren (!) Lampenhalter abziehen
  • Birnchen entnehmen (weiße Lampe wird für Anhänger benötigt)
  • Kabel von hinteren Lampenhalter ablöten
  • Hintere Radblenden/Kupplungsträger abnehmen und – wie beim Anhänger – Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme entfernen, dann glatt schleifen.
  • Kerben ins Chassis schliefen, Loch bohren, Gewinde schneiden (wie Anhänger).

Umbau des VT75

Endmontage: elektrische und mechanische Verbindung

Die Kupplungsstange ist bereits präpariert: ich habe sie aus Kupferdraht gebogen, plan geklopft, die Ösen gelötet und anschließend mit 400er Schleifpapier plan geschliffen; die Länge von 23 mm von Ösenzentrum zu Ösenzentrum entspricht dem Abstand der normalen Kupplungen vom Ende des Kupplungszapfens aus gemessen; dort wird auch die Bohrung angesetzt. Die vorbereitete Kupplungsstange wird mit beiden Wagen verschraubt; nur so fest anziehen, dass sich beide Gelenke ohne Widerstand leicht bewegen lassen und auch noch etwas Spiel nach unten und oben haben. Damit sich die Schrauben nicht lockern, die Position von innen mit einem Tropfen Klebstoff fixieren.

Dann die Kabel durch die ehemaligen Lampenfassungen vom Anhänger zum Triebfahrzeug einfädeln. Die Kabel müssen locker zwischen den Fahrzeugen hängen, damit sie die Beweglichkeit bei Kurvenfahrten nicht einschränken. Auf die Kabelenden der Lampenanschlüsse ein Stückchen Schrumpfschlauch für die spätere Isolierung der Verbindung ziehen, dann Anhänger-weiß mit Treibfahrzeug weiß und Anhänger-gelb mit Triebfahrzeug-rot verlöten. Das rote Kabel vom Radschleifer rechts wird auf der Oberseite des Chassis, rechts am Motor vorbei bis zur vorderen rechten Ecke der Platine verlegt und dort mit dem Kontakt des rechten Radschleifers verlötet. Die sichtbaren Teile (Kupplungsstange und Kabel) zwischen den beiden Fahrzeugen habe ich mit einem Edding schwarz gemalt.

Letzte Schritte

Gehäuse aufsetzen und nie mehr über schlechte Stromaufnahme und Stehenbleiben auf Weichen ärgern!
Ich habe für das Gespann auf meiner Anlage statt des Anhängergehäuses ein zweites Triebfahrzeuggehäuse besorgt und auf dem Anhänger montiert (die Gehäuse sind in den Abmessungen und den Halteklauen identisch), so dass mein Gespann auf der Anhängerseite nicht „einäugig“ ist, sondern schön aus zwei Lampen strahlt.
Eventuell lässt sich die Kontaktsicherheit des Massekontaktes weiter verbessern, wenn eine federnde Unterlegscheibe zwischen Deichsel und Schraube gelegt wird – das wäre ein Abwägen zwischen Beweglichkeit und Kontaktsicherheit; zusätzlich zur Deichsel einen vierten Draht für die Masse zu legen, halte ich für übertrieben.

Rückmeldungen, weiterführende Kritik und Erfahrungen sind willkommen! Bitte Mail an: j.hans (at) jaffa1.de

 




Comments / Feedback: bahnkram aett karzauninkat.de und j.hans (at) jaffa1.de
Zuletzt aktualisiert: 01.01.2006 Das Copyright für alle Aufnahmen und Texte liegt bei Jürgen Hans.