zur Homepage / Mobile Modellbahn / Geländegestaltung mit Pappmaché und Holzmaché

Geländegestaltung mit Pappmaché und Holzmaché

Für die langen Modulteile suchte ich nach einer Möglichkeit, die Geländehaut ebenso leicht wie stabil zu formen. Das Modul ist trotz konsequenter Verwendung leichter Materialien schon ganz schön schwer geworden. Der Unterbau besteht aus Spanten mit aufgetackertem Alu-Fliegendraht und damit recht feinen Maschen. Für das Gelände darf es somit was zum Schmoddern sein. An Gips habe ich zuerst gedacht, aber wäre womöglich zu schwer geworden, auch bei der Verwendung von Gipsbinden.

Für ein anderes Projekt hatte ich übrigens mal Gipsbinden verwendet und bei der Gelegenheit eine sehr nette Apothekerin kennen gelernt, die mich mit prima Tipps versorgt hat. Sie bestellt immer nur die billigsten Gipsbinden, weil die Leute das eh nur zum Basteln brauchen. Eigentlich klar, die Heimwerker in Sachen Armreparatur sind glaube ich eher dünn gesät. Ganz nebenbei: Die Dinger kosten in der Apotheke ein Bruchteil dessen, was man für absolut dieselben Teile - sogar gleiche Marke - im Modellbahnladen bezahlt. "Apothekenpreise" der ganz neuen Art. Wenn man jetzt denn Umkehrschluss auf Modellbahnläden zieht... weia.

1. Konzept, Rohbau
2. Planung und Arrangement
3. Überlegungen zum Betrieb
4. Blocksteuerung
5. Bauphasen in Bildern (15.10.2007)
6. Geländebau mit Holzmaché
7. Gleisbau / Schienen verlegen
8. Gleisbau / Schienen einschottern
9. Gestaltung der Übergänge
10. Gleisbefestigung am Modulende
11. Landschaft im Tal
12. Landschaftsgestaltung: Felder
13. Wender mit Schattenbahnhof
14. Kleiner Wender mit Abzweig
15. Wird fortgesetzt

Alles Pappe oder was?

Einsumpfen des Pappmache
"Einsumpfen" des pulverförmigen Rohmaterials. Pappmaché verklumpte bei mir trotz heftiger Rührerei, Holzmaché nicht.

Zurück zum Thema: Statt schwerem Gips bin ich auf das gute alte Pappmaché gekommen. Ich habe früher mal als Kind einen riesigen Eimer voll mit Papierschnipseln und Tapetenkleister vermatscht, kann mich genau erinnern, dass es schwierig war, genau zu formen, denn das Zeug klumpte wie blöde. Wenn man keinen Schredder hat...

Es gibt auch fertiges Pappmaché zu kaufen; für die Weicheier wie mich, die nicht mehr matscheln wollen, genau das richtige. Im Laden stand neben dem Pappmaché ein Schächtelchen mit Holzmaché. Gleich teuer, fast identische Beschreibung. Das Zeug ist gedacht zum Modellieren von Puppenköpfen, Armen und Beinen. Also je eine Schachtel gekauft, mal schaun.

Zuerst das Pappmaché. Anmixen wie angeben: Wasser im Pott, das Pulver dazu, rühren, und: Klumpen! Genauso wie beim Tapetenkleistermatscheln. Und die Klumpen ließen sich auch nicht auflösen, trotz lahmem Arm und Panscherei. Nagut, dacht ich, drauf mit dem Zeug, Gelände ist auch nicht eben im richtigen Leben.
Verstreichen der fertigen Modelliermasse
Mit Löffel und Pinsel läßt sich die weiche Masse prima auftragen.

Neuer Tag, neues Glück, diesmal mit Holzmaché. Und siehe da: Das Zeug lässt sich hervorragend zu einem schönen Brei anrühren. Hat verdammte Ähnlichkeit mit leckerem, süßem Kuchenteig. Ich musste mich echt zusammenreißen. Mit einem Löffel (sic!) und einem Pinsel lässt sich die Masse prima verteilen. Mal sparsam, mal etwas dicker aufgetragen. Beim Austrocknen wird die Oberfläche etwas rau. Das lässt sich mit einem Schluck Wasser und einem Pinsel aber prima glätten, etwa einen Tag, nachdem die Masse aufgetragen wurde.

Nach 2-3 Tagen ist alles dann trocken. Man kann prima hinterher noch an manchen Stellen das Gelände mit weiterer Matsche ergänzen oder mit einfachem Holzwerkzeug bohren und schleifen. 

Einen Haken hat das Ganze: Fertiges Holzmaché in Pulverform kostet etwa 3 Euro für 200 Gramm. Also eher für kleine, leichte Module als für die große Anlage. 

Das mit dem Pappzeug habe ich bei zweiten Durchgang gelassen, die Gitterstruktur der Geländehaut guckt zu sehr durch. Das Holzmaché klumpt nicht, lässt sich besser verarbeiten, bildet eine schönere Oberfläche und ist auch noch ergiebiger. Giftig ist übrigens weder das eine noch das andere. Und schön leicht isses auch.

Vergleich von Holzmache und Pappmamche
Die beiden Materialien im Vergleich: Rechts das Pappmaché (schon mit Ausbesserungen), links das geglättete Holzmaché.

Folgenden Tipp habe ich noch bekommen (Danke, Dieter!); Holzmatsche kann man preiswert selber machen:

  • Holzmehl beim Tischler oder billig im 'Haustierhandel' kaufen (Einstreu).
  • 1 bis max.5 Liter zuerst trocken mit gutem Tapetenkleister mischen. 1/2 Pgk. Kleister/5 Liter Holzmehl.
  • Dann einen Spritzer Spülmittel rein und langsam mit Wasser aufgießen. Gewünschte Konsistenz erst nach ca. 20 Minuten einstellen (Quellzeit). Alternativ erst den Kleister anrühren und quellen lassen, dann mit Holzmehl auffüllen.
  • In beiden Fällen unbedingt maschinell rühren. Alter Mixer oder Rührstab in der Bohrmaschine.
  • Zum Schluss etwas Weißleim reingeben, ca.200gr./5L, je mehr, desto zäher wird die Mischung.
  • Einfärben mit Deko-Farbe
    Mischung lässt sich auf Giessen/Modellieren/Spachteln einstellen. Unterbau = Drahtgewebe
  • Achtung: Die Mischung nur mit Tapetenkleister bleibt im Eimer mit Deckel mehrere Tage verarbeitbar. Mit Weißleimzusatz nur ein paar Stunden. Gut trocknen lassen.

Zuletzt aktualisiert: 27.11.2007
comments: bahnkram aett karzauninkat.de