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Modulbau: Planung und Arrangement

Mit Plänen ist es so eine Sache. Man macht sie, um dann im Angesicht der Wirklichkeit festzustellen, dass man eigentlich alles ganz anders machen muss. Die Planung für eine Modellbahn folgt diesem ehernen Gesetz: Die Idee von heute ist morgen die Idee von gestern. Was lernen wir daraus? Flexibel bleiben, keine Angst vor Planänderungen.

Daher wird diese Seite wohl nie fertig werden. Was aber passieren wird, ist immer wieder mal ein Reality-Check, um zu gucken, was denn aus den Ideen geworden ist.

Bei der ganzen Planerei ist mir wichtig, dass es immer wieder erreichbare Zwischenziele gibt, und dass jede neue Idee möglichst zügig zu einem betriebsfähigen Teil des Gesamtarrangement umzusetzen ist. Wichtig auch, dass keine isolierten Lösungen gebastelt werden, sondern alle Teile auch als Teil eines Ganzen funktionieren. Das muss nicht unbedingt mein Ganzes sein, das kann auch ein bunt zusammengewürfeltes Arrangement sein, wie zum Beispiel solche des N-Bahnerkreises in Hamburg und Schleswig Holstein. Das ist dann auch der Grund, weshalb es genormte Übergänge an den Gleisenden geben wird - beim ersten großem Streckenmodul ist der Kiste wusste ich noch nichts von Normen; entsprechend aufwendig mussten Lösungen gefunden werden. In Zukunft werden die Übergänge brav mit planer Aufsatzfläche sein.

1. Konzept, Rohbau
2. Planung und Arrangement
3. Überlegungen zum Betrieb
4. Blocksteuerung
5. Bauphasen in Bildern (15.10.2007)
6. Geländebau mit Holzmaché
7. Gleisbau / Schienen verlegen
8. Gleisbau / Schienen einschottern
9. Gestaltung der Übergänge
10. Gleisbefestigung am Modulende
11. Landschaft im Tal
12. Landschaftsgestaltung: Felder
13. Wender mit Schattenbahnhof
14. Kleiner Wender mit Abzweig
15. Wird fortgesetzt

1. Der Hundeknochen

Ich will Züge sehen! Deshalb war die erste Idee dieser vergleichsweise simple Gleisplan: Zweispurig, möglichst lange Strecke, einfach nur wenden und fahren lassen, fertig. Eigentlich geplant als eher flottes Projekt musste ich feststellen, dass etliche Ideen überhaupt nicht funktionierten. Beispielsweise habe ich mir zu den überaus kritischen Gleisübergängen, die ja millimetergenau passen müssen, zu Beginn gar keine Gedanken gemacht. "Das passt schon" ist doch etwas zu ungenau. Zur Strafe musste ich ein Adapterstück stricken und x-mal neu justieren. Und die Eckverbindung mehrmals überarbeiten.

Eigentlich hatte ich ja mit einer kleinen Wender-Kiste angefangen. Die war auch schon nett mit Gras versehen, geschottert und mit Signalen bestückt. Das Teil war aber viel zu klein - zu spät lernte ich, dass die kleinen Radien nur Probleme verursachen. Minitrix Gleise mit R1 und R2 sind okay für kurze Züge, kurze Wagen, kurze Loks. Die Bogenweichen ebenso. Auch hier hatte ich nicht an den Übergang zum nächsten Modul gedacht (siehe Überlegungen zum Betrieb).

Zwischendrin war ich so frustriert, dass ich das Ganze erst mal liegen gelassen und eine kleine Klappanlage gebaut habe, nur um überhaupt mal einen Zug fahren lassen zu können.

Der späterere, größere und provisorische Klappwender (siehe Bauphasen in Bildern, Bild 2) war eine allzu improvisierte Bastelei. "Mal eben" geht gar nicht, schon gar nicht bei präzisen Gleisübergängen. Das Teil staubt jetzt in der Ecke vor sich hin, bis ich die Teile brauche und das Ding wieder zerrupfe. Merke: Sperrholz allein macht nicht glücklich. Es müssen schon ein paar versteifende Latten drübergedengelt werden.

Zwei Meter Strecke am Stück sind schon verlockend, und auch kein Problem, wenn man einen Kombi hat. Wenn man aber keinen mehr hat (der ist inzwischen längst von einem freundlichen Autohändler in die sibirische Steppe exportiert worden), dann kann man doch etwas ins Schwitzen geraten. Auch das Gesamtgewicht muss man sorgfältig im Auge behalten, das Teil muss schon mit Schmackes herumgewuchtet werden. Die Landschaft macht auch viel mehr Arbeit als gedacht. Ist halt nicht brett-eben, sondern nett mit Hügelchen, Flüßlein und Strasse. Aber Terraforming macht mir am meisten Spass.

Und dann wollte ich ja nicht nur einen Zug fahren lassen. Die Sache mit der Blocksteuerung hat mich viel Zeit gekostet. Für Recherche, probieren, Strippenziehen und Löten. Aber das hat sich definitiv gelohnt.

2. Hundeknochen mit Modulanschluss: Wender mit Wendel

Die Sache mit dem provisorischen Klapp-Wender war eher zum Abgewöhnen. Jetzt besinne ich mich auf die ursprüngliche Idee mit den Kisten. Wenn die erste Kiste zu klein war, muss die nächste eben größer werden. Wie jedes Mal muss ein Kompromiss zwischen Großzügigkeit und Transportierbarkeit gefunden werden. Die Wende-Kiste wird also 100 x 80 cm groß. Gerade eben noch zu schleppen, aber deutlich sperriger als ein großer Reisekoffer.

Inzwischen ist klar, dass ich das entstehende Modularrangement erweitern möchte. Dehalb kam ich auf die Idee mit der Wender-Wendel. So kann sowohl in Kreis gefahren werden als auch ein Anschluß an den Rest der Welt stattfinden. Deckel und Bodel bilden wieder ein zusammensteckbares Pärchen.

Jetzt stellt sich heraus, dass die ins Tal geführte Strecke sogar von Vorteil ist: Der Wender schlängelt sich am Boden der Kiste entlang, die zwangsläufig kreuzende Wendel führt in einem ausladenden Schlenker nach oben auf "Normalhöhe". So ist das Problem mit der Kreuzung auch gelöst. Die Schienen verlaufen möglichst weit außen am Kistenrand, so bleibt die Steigung im Rahmen und die Loks kommen nicht außer Puste.

3. Anschließend auf beiden Seiten

Wenn man jetzt in die Wendel hinein und die die Strecke entlang fährt, wird in einem Modularrangement zwangsläufig immer ein Zug gewendet. Wenn man aber realistischen Betrieb machen möchte, ist das ein eher seltener Vorgang. Man fährt eben eher von Punkt zu Punkt. Deshalb ist der Plan, auch dem zweiten Wender im Plan links oben eine durchlaufende Strecke zu verpassen. So kann man auch geradeaus durchfahren und trotzdem die Möglichkeit nutzen, im Kreis herum zu gondeln.

Auch hier sollte statt eines schienengleichen Überganges eine Überführung mit Brücke realisiert werden. Der Wender verläuft also nicht ebenerdig, sondern führt einige Zentimeter nach unten und kreuzt die Strecke unter der doppelgleisigen Hauptstrecke. Damit irgendwann mal die Möglichkeit besteht, die Strecke wieder zusammen zu führen, wird die Trasse der Hauptstrecke als 90 Grad Kurve ausgeführt.

Wie in der Skizze zu sehen, weisen die beiden Anschlüsse jetzt schon aufeinender zu. Der Gedanke, aus dem Arrangement irgendwann einmal eine mobile Rundum Anlage zu bauen, steht im Raum. Wie ein Männlein auf einem Bein.

Das Teil ist noch gar nicht fertig, schon schweifen die Gedanken wieder in ferne Regionen.

4. Parkplatz für die Züge

Neue Begehrlichkeiten erwachsen: Irgendwo sollen die ganzen Züge ja auch mal gebunkert werden können, nur im Kreis herum ist ja ein bisschen dröge, wenn es keine Möglichkeit gib, mal einen Zug zu ersetzen oder auch nur, einen zu überholen. Und weil mir die Sache mit der 90 Grad Kurve im Kopf herumspukte, habe ich mal einen Plan gemacht für einen Schattenbahnhof in Modulbauweise. Das Teil soll genauso als Wendeschleife verwendet werden können und Platz für diverse Züge bieten. Als Extra-Gimmick kann sowohl die zweigleisige Strecke durchgeführt werden als auch eine eingleisige Strecke abzweigen. Genauer kann man diese Überlegungen auf der Seite Schattenbahnhof und Wendemodul nachlesen. Aber es wird deutlich, dass eine solche Geschichte doch recht aufwendig zu realisieren ist. Zudem fällt bei dieser Version der Einsatz des Deckels der Wendeschleife weg und eine neue Kiste muss her. Bei der Konstruktion der Wender-Wendel musste ich feststellen, dass eine Kiste mit den Außenmaßen 100 mal 80 Zentimeter doch recht sperrig gerät.

Und dann muss noch überlegt werden, wie die Elemente dann wieder zusammenfinden, gleismäßig. Große Sache, aufwendig, und daher erst mal verschoben. Auf unbestimmte Zeit. Denn inzwischen reifen neue, verrückte Ideen.

5. Im Kreis und doch nicht im Kreis

Ich hatte diese olle Gleisdreieck-Idee. Das Teil hatte ich mal spaßeshalber überlegt und wenn man diese Spaß-Überlegung jetzt zusammenbringt mit dem Gedanken, tatsächlich irgendwann mal eine Rundum-Anlage zu bauen, dann kommen tatsächlich interessante Betriebsmöglichkeiten dabei heraus. Fügt man also noch einen kleinen Vorort-Bahnhof mit nicht zu vielen Gleisen ein, dann wird die Sache rund. So schafft man eine Haltestelle für Personenzüge und gleichzeitig eine Ausweichmöglichkeit, um die langen Güterzüge zu überholen. Damit es nicht langweilig wird, kann man ja noch einen Nebenbahn-Anschluss reinschummeln. Mal sehn.

Und weil es ja keine Abstellgleise für Züge gibt, stelle ich mir vor, dass man den Vorort-Bahnhof gleichzeitig als Schattenbahnhof plant. Die schwarz gezeichneten Gleise auf dem diagonalen Zwischenstück sollen unterirdisch verlaufen, getarnt von einem kleinen Hügelchen oder einer Stadtbebauung, die etwas erhöht liegt.

Und wenn dann die Anschlüsse alle normgerecht sind, dann kann man das ganze auch in anderer Zusammenstellung oder auch einzeln in ein Modularrangement einbauen. Aber gemach: Planen lässt sich viel - macht ja schließlich auch Spaß - aber bis dann tatsächlich Züge rollen, vergeht ein Weilchen. Mal schaun.

Hundeknochen mit Speicherwender6. Rundum mit dem Speicherwender

Hier nun die endgültige Ausführung. Alle vorherigen Ideen sind hier auf die eine oder andere Art eingeflossen. Es ist nicht mehr vorgesehen, die Strecke an beiden Enden durchzuführen und gleichzeitig über einen Wender fahren zu können. Am oderen Ende läßt sich ja bereits durch Andocken eines Adapterstückes die Anlage in ein Modularrangement einbinden.

Neu ist jetzt der sogenannte Speicherwender. Die Züge werden in einer Wendeschleife auf die Strecke zurück geschickt. Die Wendeschleife ist doppelspurig ausgeführt, so dass ein Zug überholt werden kann. Zudem wird das Gleis nicht einfach zurückgeführt, sondern führt in einer erhöht verlaufenden Schleife einmal komplett im Kreis herum. Damit wird jedes Gleis im Wender etwa vier Meter lang und es lassen sich, gesteuert über Halteabschnitte, zwei Züge hintereinander abstellen.

Somit kann der Wender vier Züge gleichzeitig "speichern" - daher auch der Name. Zusätzlich kommt ein Stumpfgleis in die Mitte des Kreises. So können kurze Wendezuggarituren platzsparend abgestellt werden.

Der Speicherwender wird in das Deckelteil des anderen Wenders hineingebaut. Er bekommt keine landschaftliche Gestaltung, sodern fungiert als Schattenbahnhof.

7 Erweiterung

Erweiterung des ArrangementsEs ergab sich, dass für die Modultreffen kleine, separate Module gebaut werden, zwischendrin sozusagen. Die sollen in den Aufbau integriert werden und bei der Gelegenheit die offene Anschlussstelle auch mit einer Fahrmöglichkeit versorgt werden. Es handelt sich um drei recht kompakte 30 Grad Module. Die ergeben noch mal ein schönes Stück Strecke. Damit sie für den Fahrbetrieb eingesetzt werden können, muss ein weiterer Wender her. Den baue ich aus der vorhandenen Kiste des allerersten Wender-Versuchs. Diesmal mit weiteren Radien und betriebssicher.

Neben der Wendemöglichleit gibt es einen eingleisigen Abzweig, der zu einem "Fiddelyard" führen soll. Dazu später mehr.


Zuletzt aktualisiert: 11.07.2006
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