|
||||
Erfahrungen mit dem Umbau von Loks
|
||||
Warum ein Umbau?Die meisten Modell-Lokomotiven laufen viel zu schnell und teilweise auch zu unruhig. Das Glasmachers Getriebe ist ein gebrauchsmustergeschütztes Schneckengetriebe, das eine zusätzliche Übersetzung von 2:1 bis 3:1 ermöglicht. Mit Hilfe eines Getriebeumbaues können die Höchst- und Minimalgeschwindigkeit reduziert und die Langsamfahrteigenschaften erheblich verbessert werden, ohne dabei einen teuren Faulhaber Motor einbauen zu müssen. Auch die Zugkraft kann erhöht werden, abhängig vom Reibungsgewicht der Lok. Fast alle Lokomotiven können umgebaut werden. Der Preis richtet sich nach der Zahl der Schnecken und dem Aufwand, der betrieben werden muss. Schnecken zum selbst einbauen gibt es ab 14,00 bis 35,00 Euro. Ein kompletter Umbau kostet zwischen 20,00 und 58,00 Euro.
Welche Teile werden umgebautNach Infos von Stefan Glasmachers: Normalerweise besteht der Umbau aus einem Austauschen der Antriebsschnecken auf der Antriebswelle des Motors. Bei Drehgestell-Loks sind das oft zwei Schnecken. Wenn bei Drehgestell-Loks das Zahnrad mitlenkt und die Schnecke nicht, wie das bei den Loks von Arnold und Minitrix nahezu ausnahmslos der Fall ist, werden im Rahmen des Getriebeumbaus nicht nur die Schnecken, sondern auch die beiden Schnecken(zahn)räder gewechselt. Daher kommen auch die Preisunterschiede zwischen dem 2:1-Umbau einer "klassischen" Roco Drehgestell-Lok (Kardanwellen-Antrieb) und jenem einer Arnold- oder Minitrix-Maschine. Schnecken und Zahnräder müssen passen
Um eine größtmögliche Eingrifftiefe zu erreichen, werden Zahnräder mit schmaleren, schlankeren Zähnen verwendet - so wie auch die Schnecke einen spitzen, scharfkantigen Zahnkopf hat, um möglichst tief in das Schneckenrad eingreifen zu können. Für "Zahnfraß" gibt es drei Ursachen: Entweder Schnecke und Zahnrad passen vom Modul her nicht zusammen oder die Eingrifftiefe unterschreitet einen kritischen Wert oder das Getriebe wird schlicht überlastet. Wenn sich z. B. der Kuppelstangenantrieb einer Lok verklemmt, ist das Kunststoff-Schneckenrad meist das schwächste Glied in der Kette und versagt. Durch Ausnutzen der maximalen Zugkraft bis hin zum Schleudern der Antriebsräder ist eine Überlastung dagegen nicht möglich. Wenn ein "Glasmachers-Getriebe" den Geist aufgibt, ist meist ein Unterschreiten der kritischen Eingrifftiefe schuld. Dazu kommt es häufig erst unter Last, wenn die Schnecke aus dem Zahnrad herausgedrückt wird und die Lagerung "außerplanmäßig" nachgibt. Neue Loks, neue ProblemeBei der Fleischmann BR 50 ab 1999 liegt der Motor oft nur in einem kleinen Bereich um die Schraube herum am Chassis auf und kann dadurch um diesen "Punkt" kippen. Das wurde erst bemerkt, als die erste Lok nach wenigen Tagen auf der Anlage des Kunden mit Zahnfraß reklamiert werden musste. Bei Lokmodellen, die erstmals umgebaut werden, können manchmal nicht alle möglichen Fehlerquellen mit Sicherheit festgestellt werden. Aber auch Modelle, mit denen schon Erfahrungen vorliegen, können natürlich im Einzelfall, zum Beispiel durch Fertigungstoleranzen, ein neues Problem haben, so dass ein Ausfall kurz nach der Auslieferung nicht ausgeschlossen werden kann. Bei Minitrix Loks sind häufig unrund laufende Motorwellen sowohl für eine überdurchschnittliche Geräuschentwicklung als auch für Getriebeschäden verantwortlich. In der BR 89.6 (bayr. D II) zum Beispiel wird die Motorwelle häufig durch eine schlecht gefertigte Schwungmasse gekrümmt. Da sie dreifach gelagert ist, werden das Chassis und das Motorgehäuse durch die drehende Welle in wüste Schwingungen versetzt. Bei der 216 bzw. Lollo ist die Welle zwar nur zweifach gelagert und leider schwungmassenfrei, aber häufig genauso krumm. Die Folge ist ein ständiges Ein- und Auftauchen der Schnecken in die bzw. aus den Zahnrädern. Dabei kann die kritische Eingrifftiefe zeitweise unterschritten werden, so dass das Getriebe nicht lange lebt. Auch aus akustischen Gründen macht der Umbau nur Sinn, wenn der Motor eine gerade Welle hat. Unter dieser Voraussetzung hat das umgebaute Getriebe die gleiche Lebensdauer wie die übrigen Komponenten der Lok. Schränkt man zudem das Spiel zwischen Drehgestell und Rahmen ein, so ist beispielsweise bei der E 44 mit ihren nahe an den Motorlagern sitzenden Schnecken sogar ein 3:1-Getriebeumbau möglich - zwei solche Loks sind bereits im Einsatz. WartezeitIch musste etwa 12 Monate warten bis mir H.
Glasmachers mitteilte, ich solle die Loks jetzt schicken. Danach dauerte
es etwa 8 Wochen bis ich alle zurück hatte. Wichtig ist vorher
anfragen, mit welcher Wartezeit man rechnen muss. Er ist derzeit am
Aufarbeiten ältere Aufträge, wie dem meinigen. |
||||
Erfahrungen mit Modellgetrieben von Anwendern:
Arnold Strassenbahn (der 2achsige ET) (kein Glasmachers Umbau) Fleischmann BR 94 (kein Glasmachers Umbau) Minitrix V 160 Lollo und BR 216 hier kurze Bemerkungen von H. Glasmachers: Minitrix BR 216Was die 216er betrifft, so habe ich exakt das
gleiche Problem bei einer nagelneuen Lok festgesellt, die Zahnräder im
Drehgestell verkeilten sich. Dies ließ sich bei dem Neufahrzeug durch
kräftiges Anziehen der Drehgestellschrauben beheben, dadurch wird der
Anpressdruck der Blende an die Achsen erhöht. Trotzdem sind die
Fahreigenschaften schlecht, weil der Motor mit dem serienmäßigen
Getriebe im falschen Drehzahlbereich betrieben wird (d.h. es wird immer
untertourig gefahren). (Peter W.)
Anmerkungen von Stefan GlasmachersDie "etwa 12 Monate" Wartezeit sind eine vorsichtige Formulierung - ich müsste nachschauen, aber ich glaube, es waren eher 18. Einzelne Kunden warten leider auf "Spezialfälle" noch deutlich länger! Da bei diesen Spezialfällen meistens ein bereits vorher eingebauter Faulhabermotor im Spiel ist, werde ich um solche Loks in Zukunft einen Bogen machen, sofern die Schnecken direkt auf der Motorwelle sitzen. Fleischmann BR 78 Getriebeumbau 2:1 24 € Fleischmann BR 56 Getriebeumbau 2:1 35 € Stromschleifer mittlere Tenderachse 15 € Minitrix "Lollo" Getriebeumbau 2:1 48 € Lagerung der Zwischenzahnräder (s. o.) 20 € Kato BR 57 Getriebeumbau 2:1 26 € Haftreifen Fleischmann 54 7002 5 € Reparatur Gelenkwellenadapter 15 € dazu kommen noch 10 € Versandkosten. Zu diesen Loktypen ist noch folgendes zu sagen: Links dazu |
||||
Ausblick
|
||||
Kontakt, Preise und weitere Infos: |
||||
|
||||
Comments / Feedback: bahnkram aett karzauninkat.de Zuletzt aktualisiert: 27.11.2007 Das Copyright für alle Aufnahmen und Texte liegt bei Stefan Glasmachers. |