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Gleisbau Modellbahn Spur N: Schienen einschottern

Farbgebung von Schienen und Schwellen

Alle Modellbaugleise (bis auf das alte Arnold Geis) sind strahlend silberfarben. Kein Gleis bei der Bahn sieht so aus. Ich verwende zum Behandeln der Gleise preiswerte Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt. Aus verschiedenen Brauntönen (Fuchsbraun und Dunkelbraun) wird die Rostfarbe zusammengemischt und leicht mit Wasser verdünnt. Damit wird das verlegte Gleis großzügig von allen Seiten eingepinselt. Bei Weichen muss man aufpassen, dass mechanische und stromleitende Teile keine Farbe abbekommen. Die leicht verdünnte Farbe färbt die Gleise und Schwellen schön rostbraun ein. Die Maserung der Schwellen scheint schwarz durch - entsprechend sollte man die Verdünnung der Farbe erst mal an einem Teststück ausprobieren, um den lasierenden Effekt hinzukriegen.

1. Konzept, Rohbau
2. Planung und Arrangement
3. Überlegungen zum Betrieb
4. Blocksteuerung
5. Bauphasen in Bildern (15.10.2007)
6. Geländebau mit Holzmaché
7. Gleisbau / Schienen verlegen
8. Gleisbau / Schienen einschottern
9. Gestaltung der Übergänge
10. Gleisbefestigung am Modulende
11. Landschaft im Tal
12. Landschaftsgestaltung: Felder
13. Wender mit Schattenbahnhof
14. Kleiner Wender mit Abzweig
15. Wird fortgesetzt

Man kann die noch feuchte Farbe oben auf den Schienen mit einem Lappen leicht wieder entfernen. Ich lasse die Farbe meist trocknen und entferne sie erst am Schluss, nach dem Schottern. Beim Schottern gelangt nämlich auch Kleber auf die Schienenoberseite, den man dann wieder entfernen muss. Wenn alles getrocknet ist, kann man Farbe und Kleber gleichzeitig mit einem Hölzchen wieder abkratzen. Dabei werden die Schienen nicht verkratzt und mit der Farbe zusammen geht der Kleber leichter wieder ab. Alternativ kann man natürlich auch den Kleber mit einem feuchten Tuch sofort nach dem Auftragen wieder abwischen.

Gleise einschottern

Schotter auftragen

Man muss es leider sagen: Die meisten von den großen Zubehörlieferanten erhältlichen Schotter sehen grauenvoll aus. Meist wird Quarzsand verwendet, der erstens zu groß ist und ausserdem rund und zudem glänzend. Ich verwende maßstäblich klein gebrochenen Schotter der Firma Jeweha in Belgien. Preiswert und große Auswahl an Gesteinsarten und Massstäben. Damit sieht selbst das ansonsten grobe Roco Gleis wie auf der Abbildung ganz unten annehmbar aus.

Der Schotter wird mit einem Teelöffel vorsichtig verteilt und mit einem weichen, kurzen Borstenpinsel so zurechtgebürstet, dass er sauber zwischen, nicht auf den Schwellen liegt und seitlich gerade und gleichmäßig abschliesst.

Es ist wichtig, dass an den Schienenprofilen innen kein einziges Steinchen liegen bleibt, denn die Radkränze der Fahrzeuge knallen später dagagen. Vor dem Kleben sollte man daher genau kontrollieren. Auch unmittelbar nach dem Kleben muss geguckt werden, ob eventuell Steinchen durch die Flüssigkeit hochgeschwemmt wurden und sich in dem Profil festgesetzt haben. So lange der Kleber feucht ist, kann man den Übeltäter leicht wegwischen, wenn der Kleber hart ist, kann man zwar immer noch mit einem Holzstäbchen die störenden Schottersteine wegbrechen, aber die schöne braune Rostfarbe der Schienen verabschiedet sich gleich mit und es gibt helle Flecken. Also lieber vorher kontrollieren.

Schotterkleber

Verklebt wird mit speziellem Schotterkleber auf Latexbasis (auch von Jeweha), der mit Wasser 1:1 oder dünner verdünnt wird. Ein Spritzer Spülmittel macht das Gemisch fliessfähig; so entstehen keine Tropfen durch die Öberflächenspannung der Flüssigkeit. Eine einfache Kunststoffpipette erleichtert das präzise Auftragen. Man kann auch Spritzen aus dem Apothekerbedarf verwenden - man bekommt aber schon etwas schiefe Blicke, wenn man in der Apotheke nach Spritzen fragt. Der Hinweis, dass es auch gebrauchte Spritzen sein dürfen, man keine Kanülen braucht und das Ganze eh nur für Modellbauzwecke gedacht ist, führt mit etwas Glück dazu, dass man die Teile umsonst bekommt.

Trotz der kleinen lustigen Szene in der Apotheke ziehe ich Pipetten vor, denn Spritzen verkleben mit der Zeit und werden schwergängig, und die letzten zwei Zentimeter darf man den Kolben nicht reindrücken, der schnappt nämlich vor und spritzt den losen Schotter durch die Gegend. Der Kleber wird zwischen den Schwellen aufgebracht und läuft dann ganz alleine über das Schotterbett, wie auf den Fotos zu sehen.

Jeweha Schotter mit Roco Gleis, braune Farbgebung

Statt Latexkleber habe ich früher verdünnten Weissleim genommen. Funktioniert auch, aber die Verbindung wird steinhart und das Rollgeräusch der Züge recht laut. Der leicht flexibel bleibende Latexkleber vermindert den Lärm etwas.

Es gibt auch superduper Kleber von an anderen Herstellern, zusammen mit Fliessverbesserern (vulgo: Spüli). Bei manchen Klebern braucht es drei Durchgänge, bis alles fest sitzt. Nix für mich, ich bin kein ZEN-Meister und froh, wenn die Schotterei vorüber ist. Ein solider Klebedurchgang muss reichen. Bei allem Gebürste und Gekleckere: Der Aufwand zum Schottern lohnt sich. Ein schickes Schotterbett bringt eine enorme Wirkung.

Geschottertes Gleis in Spur 0
Infos zum Gleisbau im Original: Gleisbauwelt.de
Vorgaben des Fremo zu Modulnormen


Zuletzt aktualisiert: 08.06.2008
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